Biographie

Manfred Hugo Curry, Dr. med.
* 11. Dezember 1899 in München,
† 13. Februar 1953 in Landsberg am Lech, war Wissenschaftler, Arzt, Erfinder, Segler und Buchautor.

Er wohnte eine lange Zeit seines Lebens als amerikanischer Staatsbürger in Riederau am Westufer des Ammersee und war Mitglied im Ammersee Yacht-Club.

Manfred Curry nahm nach eigenen Angaben an rund 1.400 Segelregatten teil, von denen er einen großen Teil gewonnen haben soll. Dabei hatten einige junge Clubmitglieder die Gelegenheit, beim Meister in die Lehre zu gehen und mit ihm Regatten zu segeln.


Innovation

Die Erfolge von Manfred Curry sind einerseits auf die überlegene Konstruktion seiner Boote zurückzuführen, andererseits auf sein außerordentliches Talent, wechselnde Windverhältnisse frühzeitig zu erkennen und taktisch auszunutzen. Curry führte zahlreiche zukunftsweisende Experimente durch, um Schnitt und Profil von Segeln zu verbessern und die Strömungsverhältnisse zu optimieren.

Auch seine Bootsrümpfe entwarf Manfred Curry nach aerodynamischen und hydrodynamischen Gesichtspunkten. Seine 20er Rennjolle Aero I (Z 322, 1929) und die Weiterentwicklung Aero II (Z 439, 1936) genießen noch heute wegen zahlreicher Innovationen einen legendären Ruf.

In ständiger Detailarbeit wurden die schlanken Rumpfformen mit minimalem Formwiderstand überarbeitet und den laufend im Gewicht reduzierten Jollen systematisch immer längere Gleitphasen ankonstruiert.


HAusboot Tiger

Manfred Curry verbrachte seit 1927 die Sommermonate in einem kleinen Hausboot vor seinem Landsitz in Riederau. Von dort beobachtete er Wetter, Wind und Wellen. Doch irgendwann wurde ihm das Hausboot zu eng.

Er hatte seine Liebe zu einem alten Dampfer entdeckt. Das 1880 als Dampfschiff mit Schaufelradantrieb gebaute und nach der letzten bayerischen Königin auf den Namen „Marie Therese” getaufte Schiff verkehrte im Pendelverkehr auf der Amper zwischen Grafrath und Stegen.

Manfred Curry erwarb 1930 das inzwischen in Johann VIII umgetaufte Schiff und beauftragte die Bootswerft Steinlechner in Utting mit dem Umbau. Hierfür wurde die eiserne Rumpfschale nach den Plänen von Curry außen wie innen völlig umgestaltet. All seine Erfahrung aus der früheren Beschäftigung mit Aero- und Hydrodynamik flossen mit ein.

Aus dem fauchenden Veteranenschiff Marie Therese wurde – wie Phönix auferstanden aus der Asche – die stromlinienförmige Luxusyacht Tiger.

1939 lagerte Manfred Curry das Hausboot ein und brachte es nie mehr ins Wasser. 1963 kommt dann auf Verlangen der Behörden das Ende des Tigers.